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  • Teresa testet die Nutzerfreundlichkeit einer App mit speziell dafür entwickelten Systemen
  • Es ist wichtig viele Test durchzuführen, um zu erkennen was der Nutzer will
  • Ein gutes Konzept, sowie Inhalt der Map sollten vorher immer gut durchdacht sein

Insights

UX Design: Ein fortwährender Verbesserungsprozess

UX Design ist ein Begriff, der innerhalb der letzten Jahre große Bedeutung erlangt hat, besonders im Bereich Web und Mobile Apps. Wie es oft bei bekannten Begriffen passiert, wächst die Bedeutung mit zunehmender Verwendung ziemlich vage heran. Also was genau ist User Experience Design und wie hilft es bei der Entwicklung eines Softwareproduktes, wie beispielsweise einer mobilen App? Teresa Holfeld, Android-Entwicklerin bei Ubilabs, erklärt, warum UX Design ein fortlaufender Prozess ist.  

Sieht man das große Ganze, ist UX Design weniger eine Designtechnik als vielmehr ein Prozess. Beim UX Design verbessern Sie das Produkt kontinuierlich in einem sich wiederholenden Zyklus und messen Ihre Optimierungen. Während Designkonzepte wie das Usability Design die Werkzeuge darstellen, um die Verbesserungen vorzunehmen, ist das UX Design die Methode, die diese Verbesserung auf kontrollierte Weise anwendbar und messbar macht. 

UX ist für gewöhnlich unmittelbar mit dem fortlaufenden Entwicklungszyklus verbunden:

  1. Sie haben eine Hypothese, wie eine neue Funktion oder eine Änderung die Benutzererfahrung verbessern könnte,
  2. Sie entwickeln ein Minimum Viable Product (ein Produkt mit den minimalen Anforderungen), an dem Sie diese Änderung testen können, und
  3. messen Ihren Erfolg, um herauszufinden, ob Ihre Hypothese korrekt war oder nicht.

Entwicklung eines Prototypen

Gehen wir mal davon aus, dass Sie eine großartige Android-App mit dem Namen Caturday haben, die viele lustige Videos von Katzen zeigt. Und Sie haben eine Idee: ab damit in die sozialen Medien – her mit den Kommentaren! In einem UX-Designprozess würden Sie zunächst eine Hypothese aufstellen. Diese könnte lauten: „Nutzer möchten etwas über Katzenvideos lesen und sagen. Die Kommentare würden die Interaktion der Nutzer erhöhen und ihnen eine bessere Erfahrung bieten.“

Skizzen helfen Ihnen dabei, die Idee festzuhalten.

Im nächsten Schritt möchten Sie diese Funktion entwickeln, damit Sie sie testen können. Das Gute daran ist, dass Sie zum Überprüfen Ihrer Hypothese nicht zwangsweise die gesamte Software programmieren und veröffentlichen müssen. Stattdessen können Sie darüber nachdenken, wie Sie ein Minimum Viable Product (MVP) entwickeln können – eine Version Ihres Produkts, die Sie mit so wenig Aufwand wie möglich erstellen und die dennoch in der Lage ist, Ihre Hypothese zu überprüfen. Sie können beispielsweise Mockups, Wireframes oder einfach Papierprototypen oder Skizzen erstellen. Solange Sie in der Lage sind, den Erfolg zu messen, den diese Funktion haben würde, handelt es sich um ein Minimum Viable Product. Im Falle der Caturday-App könnten Sie einfach ein paar Skizzen auf Papier erstellen. Der Zweck dieser Ideen liegt darin, einigen Testnutzern eine Idee zu präsentieren und dafür Feedback zu bekommen. Bei Papierprototypen ist es gut, zwei Versionen zu präsentieren: eine mit der Änderung und eine ohne. In diesem Fall haben Sie eine Skizze mit Kommentaren und eine ohne.

Messen Sie das Ergebnis durch die richtigen Fragen.

Im nächsten Schritt müssen Sie messen, ob Ihre Hypothese standhält oder nicht. In diesem Fall könnten Sie eine Flurumfrage starten. Die Flurumfrage ist eine informelle Testmethode, bei der Sie Ihre Kollegen im Büro bitten, an einer schnellen Nutzerstudie teilzunehmen oder Ihnen Feedback zu geben. Zeigen Sie einigen Leuten jede Version und stellen Sie ihnen dieselben Fragen, beispielsweise: „Was würden Sie hier als erstes tun?“ und „Was würden Sie als nächstes tun?“. Schreiben Sie die Antworten auf. 

Wenn Sie sich die Antworten ansehen, erkennen Sie möglicherweise, dass die Nutzer bei der Version ohne Kommentare geantwortet haben, dass sie zunächst das Video anschauen und es dann vielleicht teilen würden. Bei der anderen Version scrollen sie womöglich zunächst zu den Kommentaren und schauen sich dann vielleicht das Video an, werden es aber wahrscheinlich nicht teilen. Dadurch können Sie die Schlussfolgerung ziehen, dass Kommentare die Nutzerinteraktion vom tatsächlichen Anschauen und Teilen des Videos weg und zum Lesen der Kommentare hin lenken, was vielleicht nicht in Ihrem Sinne ist.

Mit effektiven Methoden „erst einmal testen“

Wenn Sie für UX gestalten, versuchen Sie zunächst, Ihre Hypothese im Designprozess schnell und rechtzeitig zu überprüfen und Ihre Messergebnisse sorgfältig aufzuzeichnen. Es gibt viele Quellen, um sich über Methoden wie Guerilla Research, Lean Design und UX Design im Allgemeinen schlau zu lesen. Wir empfehlen das Buch „UX Design for Startups“ von Marcin Treder sowie die YouTube-Serie „User Experience for Developers“.