Wie die ESA das Bewusstsein für den Klimawandel schärft
Die European Space Agency hat sich der Klimaforschung verschrieben. Mit zahlreichen Initiativen macht sie Klimadaten einer breiten Öffentlichkeit zugänglich und verständlich.
Die European Space Agency (ESA) hat sich der Klimaforschung verschrieben und treibt dies in zahlreichen internationalen Initiativen voran. Mit Projekten wie “Climate from Space” und “Treva Labs” sollen Klimadaten einer breiten Öffentlichkeit zugänglich und verständlich gemacht werden. Als Experten für Datenaufbereitung, -analyse und -visualisierung sind wir Teil dieser wichtigen Grundlagenarbeit für das Klimabewusstsein.
Permafrost, Plankton, Brände – es gibt viele Faktoren, die Einfluss auf unser Klima haben können. Das Global Climate Observing System (GCOS) hat insgesamt 54 physikalische, chemische oder biologische Variablen als klimarelevant definiert. Mit ihnen kann das Weltklima erfasst und modelliert werden, z. B. um die Bedeutung der Variablen für den Klimawandel zu verstehen – eine Mammutaufgabe. Um diese Aufgabe zu stemmen, haben sich Organisationen wie die ESA das Ziel gesetzt, die sogenannten Essential Climate Variables (ECV) zu erkunden und die gewonnenen Daten der Wissenschaft und Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Für eine konsistente Klimaforschung und ein stärkeres Bewusstsein für den Klimawandel.
Klimadaten nutzbar und zugänglich machen
Die ESA hat die Erforschung von 23 der 54 Klimavariablen übernommen und erfasst diese mithilfe von Satelliten. Der Vorteil: Satelliten liefern regelmäßige, sehr genaue Messungen – auch aus schwer zugänglichen Gebieten – und bieten eine einzigartige Perspektive für die Veränderungen auf unserem Planeten. Auf diese Weise werden Unmengen Satellitenbilder gesammelt, die wiederum in nutzbare Datensätze umgewandelt werden müssen – keine leichte Aufgabe.
Um diese Bestrebungen zu bündeln, hat die ESA die sogenannte Climate Change Initiative gegründet. Im Rahmen dieser Initiative werden diverse Satellitendaten von Wissenschaftsteams in ganz Europa ausgewertet. Doch nicht nur das. Um die so gewonnenen Daten der Wissenschaft und Öffentlichkeit zugänglich machen zu können, rief die ESA ein interdisziplinäres Team ins Leben: Knowledge Exchange. Als Teil dieses Teams trägt Ubilabs dazu bei, die Satellitendaten leicht verständlich aufzubereiten.
Climate from Space: Storytelling schafft Klimabewusstsein
Doch wie lassen sich große Mengen an Daten so aufbereiten, dass sie für Menschen mit unterschiedlichen Vorkenntnissen gleichermaßen interessant und nützlich sind? Mit Climate from Space haben wir zusammen mit der ESA ein Projekt umgesetzt, das klimarelevante Daten in kleine Geschichten verpackt und diese auf einer interaktiven Weltkugel erfahrbar macht. Nutzer:innen finden auf der Storytelling-Plattform Antworten auf die verschiedensten Fragen zum Weltklima und bekommen diese in sogenannten Stories beantwortet – mit eingängigen Beispielen, Hintergrundinformationen sowie Fotos, Videos und Animationen, die zum einfacheren Verständnis der komplexen Sachverhalte beitragen. Darüber hinaus lassen sich auf der Plattform mehrere Klimavariablen miteinander vergleichen und wesentlich komplexere Klimazusammenhänge erkunden. Damit richtet sich Climate from Space vorrangig an Bildungseinrichtungen, ist aber auch spannend für alle, die das Thema auf eigene Faust erkunden wollen.
Treva Labs: Häppchenweise Wissen zum Klimawandel
Wissenschaft und Bildung mit konsistent erhobenen Daten zu versorgen, ist das Eine. Diese Daten aber so aufzubereiten, dass sie auch für eine breite Öffentlichkeit zugänglich sind, ist nochmal eine ganz andere Herausforderung. Dafür müssen die Daten nicht nur in leicht verständlichen, relevanten Content übersetzt werden; es müssen auch Verbreitungswege gefunden werden, die ausreichend Aufmerksamkeit für das Thema erzeugen.
Um diese Herausforderung anzugehen, hat die ESA ein weiteres Projekt ins Leben gerufen, zu dem wir einen Beitrag leisten dürfen: Treva Labs. Die Idee: Aus dem bestehenden Datenschatz der ESA werden im Rahmen des Projektes sogenannte Clips (Climate little pictures) entwickelt. Dabei handelt es sich um Grafiken, die klimarelevante Informationen besonders treffend darstellen – und dadurch nicht nur leicht verständlich sind, sondern die Zielgruppe auch zum Teilen bzw. zur Diskussion der Inhalte anregen. Diese Inhalte werden Multiplikatoren wie beispielsweise Klima-Journalisten zugänglich gemacht und zusätzlich auf einer Projekt-Website der Öffentlichkeit veröffentlicht. Als Experten für Datenvisualisierung koordinieren wir das Projekt.
