FOSS4GE 2017: Franz Neubert lässt es regnen
Paris war der Treffpunkt der FOSS4G Europe 2017 – die Open Source-GIS-Konferenz, die dieses Jahr in die dritte Runde ging. Unser Frontend-Entwickler Franz Neubert war nicht nur vor Ort, um sich über die Entwicklungen in der Geo-Community zu informieren, sondern stellte während seines Talks auch ein Mapbox-Projekt vor, mit dem er Wetterdaten visualisierte.
Hallo Franz, du bist ja regelmäßig auf Konferenzen unterwegs. Was ist das Besondere an der FOSS4G Europe 2017?
Als Frontend-Entwickler bin ich natürlich meistens auf Konferenzen, die sich um das Thema Frontend drehen. Die FOSS4G hat da mit ihrer GIS-Orientierung einen ganz anderen Aufhänger. Außerdem steht der Open-Source-Gedanke bei allen Teilnehmern ganz weit oben – da ergeben sich ganz andere Ansätze. Eine spannende Abwechslung!
Was waren für dich als Frontend-Entwickler die inhaltlichen Highlights der FOSS4GE?
Besonders interessant fand ich CARTOs Vorträge, in denen sie unter anderem ihren BUILDER etwas intensiver beleuchtet haben. Erste Eindrücke konnte ich davon bereits auf der letzten GeoNight in Hamburg gewinnen, wo Tim Marston von Carto Gast-Speaker war.
Etwas schade war, dass WebGL auf der Konferenz noch recht wenig thematisiert wurde. In anderen Frontend-Bereichen wird die Technologie schon sehr erfolgreich eingesetzt und ich sehe auch für die GIS-Welt ein großes Potenzial. Ich hoffe, ich konnte die Möglichkeiten, die WebGL bietet, mit meinem Konferenzbeitrag gut vermitteln.
Stimmt, am Mittwoch Abend hattest du ja deinen eigenen Talk, in dem du ein Projekt vorgestellt hast, an dem du mitgearbeitet hast. Worum genau ging es da?
Für die MeteoGroup haben wir Wetterdaten mithilfe von Mapbox visualisiert. In meinem Beitrag “Make it rain with Mapbox GL” habe ich zwei Konzepte vorgestellt, die wir im Rahmen dieses Projekts erarbeitet haben. Es ging zum einen um das flexible Einfärben von Map-Tiles im Client und zum anderen um die Frage, wie man große Mengen an Gitterdaten besonders effizient übertragen und anschließend visualisieren kann.
Was waren die besonderen Herausforderungen bei diesem Projekt und wie hast du sie gelöst?
Besonders herausfordernd war, dass wir Problemstellungen angegangen sind, für die es bisher keine Standardlösung gab. Es war super spannend, bei einem Projekt wirklich mal bei Null zu starten. Wir haben viel Zeit in die Recherche gesteckt, neue Konzepte und Lösungsansätze entwickelt und diese getestet (und zum Teil auch wieder verworfen). Außerdem haben wir die Library “Mapbox GL JS” an ihre Grenzen gebracht und mussten uns dort erstmal die nötige Funktionalität schaffen, um das Projekt vorantreiben zu können.
Wie ist denn der aktuelle Projektstatus? Und hast du bereits weitere Mapbox-Projekte in der Pipeline?
Das Projekt mit der MeteoGroup läuft nach wie vor weiter. Hier und da müssen kleinere Bugs gefixt und Features implementiert werden. Die harten Nüssen haben wir aber alle schon geknackt. Ob es demnächst neue Projekte mit Mapbox geben wird, liegt natürlich nicht unbedingt in meiner Hand, ich hoffe aber sehr darauf!