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Insights

Dieses Tool ermöglicht eine schnelle Abdeckungsanalyse bei der Standortplanung

Unser Analysetool bietet der Feuerwehr Düsseldorf Erreichbarkeitsanalysen für den Rettungsdienst und die Gefahrenabwehr in Sekunden statt in Monaten

Nur wenige Minuten dürfen zwischen dem ersten Notruf und dem Eintreffen der Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst am Einsatzort liegen. 

Daher ist die richtige Lage und Verteilung der Standorte elementar. Während bei Neuplanungen von Feuer- und Rettungswachen bisher  langwierige und kostspielige Gutachten von Ingenieurbüros erforderlich waren, lieferte Ubilabs innerhalb von zwei Monaten ein kartenbasiertes Analysetool, welches die sekundenschnelle Entscheidungsgrundlage für verschiedene Planungsszenarien und -simulationen liefert.

Als Hilfsfrist bezeichnet man die Zeit, die zwischen dem ersten Notruf und dem Eintreffen der Einsatzkräfte an dem Notfallort liegt. In vielen deutschen Städten gilt die Vorgabe, dass die Einsatzkräfte der Feuerwehr in höchstens zehn Minuten nach dem Notruf am Notfallort eintreffen. Im Rettungsdienst sogar innerhalb von höchsten acht Minuten.

Die danach ausgerichtete Verteilung von Feuer- und Rettungswachen ist somit ein entscheidender Faktor bei der Standortplanung der Feuerwehr Düsseldorf. 

Neben der Planung neuer Standorte ist auch die Umverteilung von Einsatzkräften beim Ausfall einer Wache eine wichtige Aufgabe für die Feuerwehr - denn jede Minute zählt. Diese Aufgabe ist jedoch meist mit hohen Kosten und zeitaufwendigen Verkehrs- und Erreichbarkeitsanalysen verbunden. Ingenieurbüros befassen sich teils jahrelang mit der Standortplanung neuer Wachen. Der hohe Planungs- und Kostenaufwand führt dazu, dass Planungsszenarien nur im Abstand von Jahren ausgeführt werden. 

Bereits 2020 entwickelte Ubilabs für die Feuerwehr Düsseldorf eine Anwendung zur Impfroutenplanung. Als erfahrener Berater und Entwickler für die intelligente Nutzung von Geodaten, lag es somit nahe, diesen aufwändigen Prozess der Standortplanung mit der Entwicklung eines individuellen Planungstools für die Feuerwehr Düsseldorf um ein Vielfaches zu verkürzen.

Sekundenschnelle Planung durch die Simulation verschiedener Szenarien

Das Planungstool ermöglicht eine schnelle Abfrage des Erreichungsgrades im Stadtgebiet Düsseldorf basierend auf verschiedenen Szenarien. In diesen Szenarien lassen sich Wachen aktivieren oder deaktivieren, neu hinzufügen oder löschen und Vorgaben für die Hilfsfrist machen. Für jedes Szenario berechnet das Tool den gesamten Erreichbarkeitsgrad im Stadtgebiet und stellt die Erreichungsgrade mit farblichen Abstufungen auf der Karte dar. Man erkennt auf einen Blick, welche Stadtgebiete innerhalb der vorgegebenen Hilfsfrist zu wieviel Prozent und wie viele Menschen erreicht werden.  

Wenn beispielsweise eine der Feuerwachen aufgrund einer Baustelle für längere Zeit ausfällt, lässt sich ein Szenario ohne diese Wache einrichten, dass ermittelt, welche Gebiete in der gewünschten Zeit noch zu wie viel Prozent erreicht werden können. In weiteren Simulationen kann geprüft werden, welche Auswirkungen ein neuer Standort oder das Zusammenlegen von Wachen oder die Einrichtung eines temporären Standortes auf die Erreichbarkeit haben. In jedem Szenario wird der Erreichungsgrad berechnet und in einem Balkendiagramm dargestellt. In dem Balkendiagramm lässt sich ablesen, wie viele Adressen in welchem Zeitintervall erreicht werden. Wenn die gewünschte Zeit bis zum Erreichen des Einsatzortes auf acht Minuten gesetzt ist, zeigt ein Erreichungsgrad von 90 %, dass 90 % der Adressen im Stadtgebiet Düsseldorf innerhalb von acht Minuten erreicht werden. Das Tool liefert ein Analyseergebnis in wenigen Sekunden statt Monaten.

Der Erreichungsgrad zeigt, wieviele der Adressen im Einzugsgebiet indem vorgegebenen Zeitintervall erreicht werden.

Die Berechnung und Visualisierung von Erreichbarkeit

Für jedes Standort-Szenario errechnet das Tool, welche der insgesamt 83.000 Adressen in den vorgegeben Zeitintervallen erreicht werden. Für die Berechnung wird im Hintergrund für jeden Standort eine Anfrage an die targomo API gesendet. Basierend auf der Routenplanung der targomo API werden Verbindungslinien gezogen, die jeweils vom Standort der Wachen aus in der gleichen Zeit erreichbar sind. Diese Verbindungslinien, bzw. Isochronen bilden das Raster für die Einordnung der Adressen in die verschiedenen Erreichbarkeiten. Bei der Routenplanung werden Verkehrsdaten wie längere Wartezeiten an Ampeln bei der Berechnung ausgelassen, da es sich hier um die Fahrtzeit von Einsatzfahrzeugen handelt, für die andere Annahmen bestehen als die Norm des regulären Verkehrs. 

Die Visualisierung der Erreichbarkeit wird durch drei verschiedene Stile der Mapbox-Karte unterstützt. Zur Auswahl stehen ein reduzierter Stil, auf dem die Isochronen besser zu erkennen sind, eine Satellitenansicht und eine Basis-Ansicht. Die Stadtteil- und Bezirksgrenzen sowie die Isochronen können ein und ausgeblendet werden, je nach individuellen Anforderungen der Nutzer:innen.

Entscheidungsgrundlage bei Standortfragen

Mithilfe dieser datenbasierten Anwendung können in kürzester Zeit fundierte Entscheidungen getroffen und Fragen wie diese beantwortet werden: Welche Standorte können zusammengelegt werden, wo müssen wir neue Standorte bauen? Können wir das Gebiet von Wache A bei einem temporären Ausfall auch mit Wache B und C abdecken? 

Die Feuerwehr Düsseldorf hat nun eine verlässliche Referenz an der Hand, um die Diskussionen über die Standortplanung mit dem Land Düsseldorf zu führen. Und das alles zu einem Bruchteil des Budgets, das bisher für die Planung von Feuer- und Rettungswachen vorgesehen waren.

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