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Insights

Projekt EDDY schafft zentrale Datengrundlage für autonomes Fahren

Wie wir dynamische Verkehrsdaten in einer Urban Dynamic Map nutzbar machen

Eine Teststrecke für intelligente Fahrzeuge, ein selbstfahrender Bus und ein eigenes Datenportal – die Stadt Hamburg ist Innovationstreiber in den Bereichen Smart City und Mobilität. So ist es kein Wunder, dass die Stadt Hamburg mit verschiedenen Partnern aus Forschung und Wirtschaft auch im Projekt EDDY vertreten ist. Das dreijährige Forschungsprojekt “European Digital Dynamic Mapping” (EDDY) erarbeitet Standards für offen zugängliche hochaufgelöste dynamische Kartendaten.

Wie wird der städtische Verkehr der Zukunft aussehen? Wie können hochdynamische Verkehrsdaten einheitlich erfasst und nutzbar gemacht werden? Mit einer sogenannten Urban Dynamic Map möchte das Forschungsprojekt EDDY (European Digital Dynamic Mapping) eine zentrale Plattform zum Datenaustausch und zur Situationseinschätzung für selbstfahrende Autos schaffen. Ubilabs ist einer der Projektpartner und als Data-Analytics-Experte für die Bereitstellung, Verarbeitung und Visualisierung der dynamischen Daten verantwortlich.

Traffic Twin: Ein digitales Abbild der Stadt

Im Zuge des Projekts werden statische und dynamische Kartendaten aufbereitet und die Grundlage dafür geschaffen, dass Städte, Gemeinden und Kommunen diese Daten in einer Urban Dynamic Map gemeinwohlorientiert und öffentlich bereitstellen können. Entscheider:innen können diese Daten dann bspw. für die Stadtplanung und das Verkehrsmanagement heranziehen. 

Dreh- und Angelpunkt des Projektes ist die Entwicklung einer Urban Dynamic Map – einer Plattform mit offen zugänglichen Daten, die relevant für den urbanen Verkehr sind, also z. B. Daten zur Infrastruktur, zum aktuellen Verkehrsgeschehen und zum Wetter. Das digitale Abbild des Verkehrs schafft eine Plattform, die es selbstfahrenden Autos ermöglicht, die Sensorik und Fahrtroute auf Wetterereignisse und andere Verkehrsbeeinträchtigungen rechtzeitig einzustellen. Darüber hinaus bietet die Entwicklung eines digitalen Abbildes des Verkehrs - eines Traffic Twins - noch weitere Einsatzmöglichkeiten.

Beispiele für die Visualisierung dynamischer Verkehrsdaten

Als Data-Analytics-Experte setzt sich Ubilabs täglich mit der Nutzbarkeit von Daten auseinander. Im Rahmen von EDDY evaluieren wir vor allem dynamische Datenquellen, die zentral für das Verkehrsmanagement sein können. Dafür haben wir bereits erste Prototypen entwickelt, die Live-Daten zum Wetter und zu Ampelschaltungen aufbereiten und visualisieren. Darüber hinaus haben wir mit “Moving Hamburg” eine erste eigene Traffic-Twin-Demo geschaffen, die das Potenzial einer solchen Lösung zeigt.

Demo Regenradar Hamburg, Datenquelle: Deutscher Wetterdienst

Unsere Regenradar-Demo ist der erste Schritt hin zur Beantwortung relevanter Verkehrsfragen: Wie wirkt sich bspw. ein Sturm auf den Bahnverkehr aus und was bedeutet ein Regenschauer für die Sensorik selbstfahrender Autos? Die Demo visualisiert die Niederschlagsdaten von dem  Open Data Portal des Deutschen Wetterdiensts plastisch in 3D und zeigt neben dem aktuellen Niederschlag auch eine Regenvorhersage und einen -rückblick. Bindet man solche dynamischen Daten in die Urban Dynamic Map ein, können autonom fahrende Autos bereits im Vorfeld einer Fahrt die Wetterinformationen nutzen, um Kalibrierungen in der Sensorik vorzunehmen oder bei extremen Ereignissen wie Starkregen einen sicheren Umweg fahren.

Demo:Traffic Lights Hamburg

Ein weiterer kleiner Prototyp für die Aufbereitung von dynamischen Verkehrsdaten ist  unsere Traffic Lights Demo. Auf Basis offener Live-Daten visualisieren wir die Ampelschaltungen in Hamburg in Echtzeit - ein weiterer Schritt auf dem Weg zur öffentlichen Bereitstellung und Nutzung von dynamischen Verkehrsdaten, die bisher ausschließlich über die Stadt-IT abfragbar sind. Intelligenten Fahrzeugen können die aufbereiteten Daten als nützlicher Input dienen.

Demo: Moving Hamburg

Mit unserer Demo “Moving Hamburg” haben wir einen digitalen Zwilling der Stadt Hamburg geschaffen, auf dem sich Echtzeit-Informationen zum öffentlichen Nahverkehr finden, u. a. zu Haltestellen, Fahrzeiten und -strecken sowie der Erreichbarkeit der Verkehrsmittel. 

Die realitätsnahe Darstellung der Stadt in drei Dimensionen, kombiniert mit Daten des ÖPNV, ist nur eine von vielen Möglichkeiten, einen Traffic Twin einzusetzen. Die Aufbereitung der dynamischen Verkehrsdaten gibt Entscheider:innen die Tools an die Hand, um alle Informationen managen zu können, die sich auf den Verkehr auswirken.

Traffic Twins und die Zukunft des intelligenten Verkehrs

Was unsere Demos zeigen: Mit digitalen Zwillingen können wir Abbilder unserer Städte erschaffen, die Analysen und Planungsszenarien ermöglichen, die in der realen Welt so nicht durchführbar wären. Durch die dreidimensionale Darstellung lassen sich komplexe Datensätze besser in ihren urbanen Kontext einordnen und ermöglichen so einen besseren Zugang zu den Daten.

Mit der Entwicklung einer Urban Dynamic Map schaffen wir ein neues, umfassendes Verkehrsdaten-Abbild der Stadt, das als Grundlage für intelligente Verkehrssteuerung und autonomes Fahren genutzt werden kann.

EDDY wird im Rahmen der Innovationsinitiative mFUND durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur mit 2.585.406 Euro gefördert.

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